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Bachmuschel (Unio crassus) Erfolgreiche Besiedlung eines verlegten Bachabschnitts und oberstromiger Bestandseinbruch durch Extremwitterung
Arno Schwarzer und Jürgen Trautner
Im Rahmen des Neubaus der Bundesstraße B 31 im westlichen Teil von Friedrichshafen (Baden-Württemberg, Bodenseekreis) war ein Abschnitt des Schnetzenhausener Mühlbachs zu verlegen, der eine Teilpopulation der Bachmuschel (Unio crassus) beherbergt. Über Planung, Bachverlegung und die damit verbundene Muschelumsiedlung wurde bereits an anderer Stelle berichtet. Die vorliegende Publikation stellt zunächst im Überblick die Ergebnisse von Begleituntersuchungen nach Abschluss der gewässerbaulichen Maßnahmen und der Umsiedlung bis einschließlich 2019 dar und geht sodann detaillierter auf Untersuchungen im Jahr 2020 und ihre Ergebnisse ein. Bachverlegung und Muschelumsiedlung (2013-2014) verliefen gut. Der Bestand zeigte sich bei Stichproben in ersten Folgejahren im oberstromigen Einsetzungsbereich vital. Dort kam es dann jedoch infolge von Extremwitterung des Jahres 2018 zu einer drastischen Bestandsreduktion. Unterstützt durch eine mehrmonatige Notbewässerung konnte sich ein geringer Anteil des Muschelbestands dort halten. Für den unterstromig gelegenen, verlegten Bachabschnitt dokumentieren die Ergebnisse zugleich eine strukturell günstige Entwicklung und eine erfolgreiche Eigenbesiedlung durch die Bachmuschel, die bereits im zweiten Jahr nach dessen Verlegung begonnen haben muss. Insgesamt wird dort von einem neu begründeten (Teil-)Bestand in der Größenordnung von rd. 800 Individuen der Altersklassen 1-5 Jahre für das Jahr 2020 ausgegangen. Weitere Maßnahmen werden vorgeschlagen, die sich auch auf angrenzende Bachabschnitte beziehen. Dies stellt einen Zwischenstand dar. Die Untersuchungen werden sich mindestens bis zum Jahr 2024 erstrecken.
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