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Naturschutz in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation, Planungsbeschleunigung und Kriegen in der Welt?

Lippeaue (Foto: J. Drüke)

 

Dr. Matthias Schreiber

Der Schutz unserer Biodiversität steht massiv unter Druck. Zwar ist sich die Wissenschaft einig, dass die Gefährdung der Biodiversität eine mindestens ebenso große Gefährdung für die globale Stabilität des Erdsystems darstellt wie der Klimawandel. In Sonntagsreden und von Umweltpolitikern wird die Notwendigkeit des Schutzes der Biodiversität auch regelmäßig betont. Gleichwohl haben wir einen permanenten Rückgang der Artenvielfalt zu verzeichnen. Verschiedene Urteile des Europäischen Gerichtshofs oder Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission haben deutlich gemacht, dass nicht einmal die europäischen Schutzgebiete des Netzes Natura 2000 in Deutschland geeignet sind, um den Rückgang der Biodiversität aufzuhalten. Der politische Trend aber läuft in die entgegengesetzte Richtung: Gesetzliche Schutzstandards wurden zugunsten von Infrastrukturvorhaben abgesenkt, u.a. unter der Ampel-Regierung die Bestimmungen zum Artenschutz. Aktuell sind weitere Einschnitte bei der Eingriffsregelung und bei der Beteiligung der Öffentlichkeit in Vorbereitung.

Welche Spielräume bleiben dem Naturschutz und welche Akteure gibt es?

Das Umweltforum Osnabrücker Land möchte im Rahmen einer Tagung Impulse für die künftige Naturschutzarbeit geben. Dabei ist klar, dass eine einzelne Tagung dieses große Feld nicht komplett abdecken kann. Das Tagungsprogramm greift deshalb ausgewählte Facetten auf. Wie dem vorläufigen Programm im Anhang zu entnehmen ist, werden vier Referentinnen bzw. Referenten verschiedene Themenfelder beleuchten. Dabei geht es in 2 Beiträgen um den Stand der Umsetzung des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Es folgen  zwei Beiträge, die die neuen Rahmenbedingungen beleuchten: die 2024 verabschiedete Renaturierungsverordnung der EU sowie die Folgen der diversen Beschleunigungsgesetze auf nationaler Ebene.

Das Nachmittagsprogramm widmet sich der Frage, wie Naturschutz in dieser Zeit vorangebracht werden kann. Ein Beitrag geht mit konkreten Vorschlägen auf die Handlungsmöglichkeiten der Naturschutzorganisationen ein. Einen großen Block aber bildet die Arbeit unterschiedlicher Stiftungen, die ihre Aktivitäten vorstellen.

Für den 19.04.2026 wird eine Exkursion in das Große Moor/Campemoor in den Landkreisen Vechta und Osnabrück angeboten. Dabei geht es um ein Projekt zum Moorschutz, das bereits 1987 in ganz kleinem Maßstab begonnen wurde und in den letzten 5 Jahren eine unheimliche Dynamik entwickelt hat. Es besteht die Aussicht, dass daraus ein großflächiges Kooperationsprojekt zwischen verschiedensten Akteuren unter inhaltlich sehr komplexen Verhältnissen entsteht. Beteiligt sind u.a. Vertreter aus Landwirtschaft, Politik, Naturschutz und Torfindustrie. Der aktuelle Stand der Entwicklung soll anhand ausgewählter Punkte im Gelände veranschaulicht werden.

Organisatorisches

Tagungsort: Museum am Schölerberg, Osnabrück, Klaus-Strick-Weg 10, 49082 Osnabrück

Kostenbeteiligung:  60 €

Reduziert 30 € (Studenten, Schüler, Personen mit geringen Einkünften)

Enthalten: Pausengetränke, Mittagsimbiss

Anmeldung bis 30.03.2026 unter info@umweltforum-osnabrueck.de und Überweisung des Tagungsbeitrages auf das Konto des Umweltforums bei der Kreissparkasse Bersenbrück DE54 2655 1540 0020 8722 71.

Eine Anmeldung zur Exkursion am 19.04.2026 ist zusätzlich erforderlich und muss ebenfalls bis zum 30.03.2026 wie zur Tagung erfolgen. Die Kosten für die Fahrt belaufen sich pro Person auf 30 €.

Kleinere Änderungen am Ablauf sind nicht ausgeschlossen. Beachten Sie dazu bitte entsprechende Einträge auf der Terminseite des Umweltforums.

 

 

 

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