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Ganz besondere Gewerbeflächen in der Gemeinde Badbergen!
Matthias Schreiber
Schon früher haben wir auf dieser Seite über die Planungen des B-Plangebietes 30a der Gemeinde Badbergen berichtet. Wir hatten darauf aufmerksam gemacht, dass es sich bei der ausgewiesenen Fläche um einen Niedermoorstandort handelt, der überdies überschwemmungsgefährdet ist, wie auch durch Fotos belegt werden konnte (siehe hier).
Auf Nachfrage hatte auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) Bedenken angemeldet und darauf hingewiesen, dass sich die exponierte Gefährdungslage in der Höhe der Versicherungsprämie und des Selbstbehaltes der betroffenen Grundstückeigentümer widerspiegeln könne. Zudem setze sich eine Gemeinde Haftungs- und Regressansprüchen aus, wenn sie bewusst gefährdete Lagen als Bauland ausweise (siehe hier).
Trotzdem hielt die Gemeinde an den Flächen fest, plante die Fläche allerdings um und sah eine Bebauung nur noch für Teilbereiche vor. Auf der restlichen Fläche soll Freiflächen-Fotovoltaik verwirklicht werden (siehe hier), die auf Moorböden von einer höheren Einspeisevergütung ausgehen kann. Grund für den Sinneswandel war die Erkenntnis, dass die erforderliche Auskofferung des Moorbodens den Kostenrahmen gesprengt hätte.
Die aktuellen Niederschläge und Hochwasserverhältnisse rufen noch einmal in Erinnerung, dass künftige Nutzer vor besonderen Herausforderungen stehen werden, wenn sie die dortigen Flächen nutzen wollen, und das nicht nur versicherungstechnisch. Einstellen wird man sich auf eine Stelzenbauweise. Und für alle Fälle sollte immer ein Schlauchboot einsatzbereit sein, falls es mal wieder so aussieht wie auf dem nebenstehenden Bild.
Ganz ernsthaft: Es ist erst die Errichtung von Gebäuden und sonstigen Einrichtungen in Überschwemmungsgebieten, die die hohen Schäden von Hochwasserereignissen verursachen. Das sollte man mittlerweile gelernt haben. Deshalb kann der Appell an die Gemeinde Badbergen nur lauten: Geben Sie dieses Gewerbegebiet auf und sichern Sie es als natürlichen und unverbauten Retentionsraum für die häufiger werdenden hohen Wasserstände, anstatt die Probleme für die Allgemeinheit zu verschärfen!
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