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Im LROP demnächst keine Vorranggebiete für Torfabbau mehr?
Dr. Matthias Schreiber
In einer E-Mail hat die niedersächsische Landesverwaltung u.a. den Umweltverbänden mitgeteilt, dass das Kabinett allgemeinen Planungsabsichten zu einer Fortschreibung des LROP zugestimmt habe. Interessant für den Moorschutz ist dabei die Absicht unter 3.2.2, wo es heißt: „Aus Gründen des Klimaschutzes sollen in Abschnitt 3.2.2 (Rohstoffsicherung und Rohstoffgewinnung) die Ziffer 05 und damit verbunden die Vorranggebiete Rohstoffgewinnung der Rohstoffart Torf aus der zeichnerischen Darstellung gestrichen werden. Ziffer 08 soll entsprechend angepasst werden.“
Viel gewonnen ist damit noch nicht. Denn es handelt sich dabei zuerst einmal lediglich um eine Planungsabsicht. Ob sie am Ende auch Eingang in das LROP findet, ist nicht gesagt. Zum anderen bleibt offen, was an Stelle des Vorrangs Abtorfung treten soll und ob es den Landkreisen so nicht möglich bleibt, diese Flächen in ihren Regionalen Raumordnungsprogrammen weiterhin für eine Abtorfung vorzusehen. Bleibt zu hoffen, dass es im Rahmen des Einwendungsverfahrens möglich sein wird, das Land zu einem konsequenten Moorschutz zu bewegen und diese Flächen im LROP als „Vorrangfläche für Torferhalt“ umzuwidmen. Mit dem jetzt beabsichtigten Trippelschrittchen wird man die im Torf gebundenen Kohlenstoffvorräte nicht im Boden halten können.
Erfreulicherweise ist der Landkreis Osnabrück diesen zweiten Schritt in seinem jüngst ausgelegten Entwurf gegangen und hat die ursprüngliche Vorrangfläche für Torfabbau in eine solche für Torferhalt umzuklassifizieren.
Bleibt zu hoffen, dass es bei dieser Neueinstufung der Fläche bleibt und andere Landkreise diesem Vorgehen aus Gründen des Klimaschutzes folgen. Gerade für die Entwicklungen im Großen Moor (in den Landkreisen Vechta und Osnabrück zwischen Vörden und Venne) wäre es wünschenswert, wenn deshalb auch der Landkreis Vechta eine baldige Anpassung seines LROP vornehmen würde, in dem er noch vor kurzem Vorrangflächen für Abtorfung fortgeschrieben hat.
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