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Erfolgreiche Wiederansiedlung der Ödlandschrecke

Sebastian Sändig
Die Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica) ist eine in Baden-Württemberg vom Aussterben bedrohte Heuschreckenart mit nur noch sehr wenigen, zumeist weit verstreuten Vorkommen. In der Datenbank des Artenschutzprogramms (ASP) sind 42 Flächen mit aktuellen und ehemaligen Vorkommen erfasst. Mehr als ein Drittel (16) dieser Vorkommen wird mittlerweile als verschollen bzw. erloschen eingestuft. Mit noch elf aktuell besiedelten ASP-Flächen stellt der Hohenlohekreis den Verbreitungsschwerpunkt der Art im Land dar. Die Bestandssituation ist auf nahezu allen Flächen in Baden-Württemberg kritisch. Nur noch zwei ASP-Populationen werden als groß eingestuft. Die Umsetzung wirksamer Artenschutzmaßnahmen ist daher zwingend erforderlich und von hoher Dringlichkeit. Am Hundsberg bei Ingelfingen (Hohenlohekreis) wurden auf einer Weinbergsbrache, die sich seit 2022 im Besitz der Artenschutzmanagement gGmbH (Filderstadt) befindet, verschiedene Maßnahmen kombiniert miteinander umgesetzt. Im November 2022 wurde entlang eines Steinriegels auf einer Breite von 5 m und einer Tiefe von bis zu 50 cm Oberboden abgetragen. Der in Teilen verbuschte Steinriegel wurde zudem vollständig von Gehölzen freigestellt. Das umgebende Brachland wurde zunächst gemäht und anschließend zur Erhöhung des Offenbodenanteils umgebrochen. Im Mai 2024 wurde die Fläche erstmals mit Ziegen beweidet, musste im Sommer jedoch aufgrund der zahlreichen Niederschläge erneut gemäht und anschließend umgebrochen werden. Die Maßnahmen erwiesen sich als hochwirksam, insbesondere der Oberbodenabtrag. Im Jahr 2024 wurde der bisherige Bestands-Maximalwert der Rotflügeligen Ödlandschrecke um mehr als das Vierfache übertroffen (2004: zehn Imagines, 2024: 42 Imagines).
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