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Ja-Nein-Vielleicht-Rumeiern seit Jahrzehnten

Großer Brachvogel im Osterfeiner Moor (Foto: Matthias Schreiber)

 

Achim Welz

Kaum zu glauben, aber im westlichen Niedersachsen ist es die traurige Wahrheit:

Die noch vor 30-40 Jahren dreistelligen Bestandszahlen vom Großen Brachvogel und von der Uferschnepfe sind in den Raddeniederungen in den Landkreisen Cloppenburg und Emsland fast am Nullpunkt angelangt.

Deutschlandweit bedeutend und damit auch von europäischer Relevanz für den Naturschutz waren die Niederungen verschiedener Bäche mit ihren weitläufigen, offenen und durch extensiv genutzte Feuchtgrünländern und einer beeindruckenden Ausdehnung von ca. 10.000 ha Größe. Die Rede ist  von den Raddeniederungen in den Landkreisen Cloppenburg und Emsland.

Nicht nur die beiden Charaktervögel Uferschnepfe und Großer Brachvogel sind inzwischen vom Aussterben bedroht und fast ganz aus den Raddeniederungen verschwunden. Ein riesiger Skandal, denn die Messlatte der EU für das Bundesland Niedersachsen liegt viel höher. Für die beiden langbeinigen Watvogelarten liegt sie im immerhin 4.373 ha großen EU-Vogelschutzgebiet 66 "Niederungen von Mittel- und Südradde und Marka" bei 95 Paaren für die Uferschnepfe und 100 Paaren beim Großen Brachvogel.

Doch wie konnte es trotz jahrzehntelanger Anstrengungen verschiedenster Initiativen in diesen großräumigen Niederungen derart bergab mit den Naturwerten gehen? Und wie kann es endlich wieder bergauf gehen? Und v.a. wie können die Naturwerte stabilisiert werden?

Viel ehrenamtliches Engagement

Die wenigen Blänken retten die Wiesenvögel nicht (Bild: Achim Welz)

In den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts konnten die Bestände zumindest in der Südraddeniederung durch einen enormen ehrenamtlichen Einsatz vom Arbeitskreis Feuchtwiesenschutz Westniedersachsen e.V. wenigstens teilweise stabilisiert werden. Durch das Einwerben von Spenden und öfffentlichen Naturschutzmitteln wurden z.B. in der Niederung der Südradde Anfang der 90er Jahre 31 Blänken angelegt. Die Landkreise Cloppenburg und Emsland wurden in dieser eindrucksvollen unterstützt beim Ankauf von mehr als 200 ha Feuchgtrünländer mit anschließender extensiver naturverträglicher Nutzung unterstützt. Nach 2000 Jahren wurde auch ehrenamtlich der Gelege- und Jungvogelschutz z.B. bei Wiesenweihe, Uferschnepfe, Großer Brachvogel und Kiebitz intensiviert. Die entstandenen Kontakte und die Zusammenarbeit mit den kooperierenden Akteuren aus der Landwirtschaft waren intensiv und durchaus auch im Rahmen der ehrenamtlichen Möglichkeiten erfolgreich.

Fehlende Umsetzung des Schutzes

Viel Acker, wenig Grünland, nur punktuell Blänken: Die Mischung, die zum Aussterben von Wiesenvögeln führt (rot: Grenze EU-Vogelschutzgebiet)

 

Der eigentliche Skandal in den Raddniederungen blieb jedoch weiterhin das Versagen der verantwortlichen Politik und Behörden.

Durch die immer noch fehlende Ausweisung der Raddeniederungen als Naturschutzgebiet war und ist ein großflächiger Schutz der Naturwerte bei gleichzeitigen finanziellen Anreizen für die betroffene Landwirtschaft einfach nicht realisierbar. So blieb es insgesamt bei Lippenbekenntnissen und einem Flickenteppich von Einzelmaßnahmen. Diese konnten natürlich nicht einen großflächigen Schutz ersetzen und somit den Erhalt der Arten nicht gewährleisten. Die Planungssicherheit der betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe war so nicht gegeben und so verwundert es nicht, dass auf vielen Niedermoorböden in den Niederungen schon seit Jahrzehnten konsequent Maisanbau und intensive Grünlandnutzung betrieben wird.

Für den Artenschutz - hier das Beispiel die Indikatorarten Großer Brachvogel und Uferschnepfe, für den Naturschutz insgesamt und natürlich auch für den Klimaschutz ist diese Entwicklung natürlich ein riesiges Desaster.

Entscheidende Ansätze zu einer nachhaltigen Verbesserung sind bisher gescheitert. Zu nennen sind hier z.B. das Instrument der Flurneuordnung für die Zusammenlegung öffentlicher Flächen für den Naturschutz, um eine großflächige Wiedervernässung zu ermöglichen, wie sie z.B. in der Dümmerniederung erfolgreich durchgeführt wird. Das aktuelle Angebot an Flächen dafür ist immens.

Zwar wurde am 06.05.2022 ein Beschleunigtes Zusammenlegungsverfahren Raddetäler angeordnet. Jedoch bezieht es sich weder auf 10.000 ha noch 4.373 ha, sondern nur auf 179 ha! Ein nächster Tropfen auf den heißen Stein Zudem ist auch von Beschleunigung hier bisher keine Spur.

Ein positives Beispiel ist die Gründung einer Ökologischen Station Raddetäler. Die Realisierung und Ausgestaltung des Gelege- und Jungvogelschutzes als ein Schwerpunkt dieser 2023 gegründeten Einrichtung mit Sitz in Vrees ganz nahe der Marka ist sicherlich sehr positiv zu bewerten. Die Anzahl der professionellen Kräfte gilt es jedoch drastisch weiter auszubauen, zu unterstützen und zu stärken.
Sonst ist das auch hier nur der nächste Tropfen auf den heißen Stein.

Nur durch großflächige Maßnahmen v.a. durch Beschleunigte Zusammenlegungsverfahren, die diesen Namen verdienen, und eine angemessene und v.a. verlässliche Entschädigung der betroffenen Landwirtschaft kann der Konflikt zwischen Naturschutz und Landwirtschaft auch endgültig im Sinne einer zukünftigen Kooperation beendet werden. Damit ergibt sich eine Planungssicherheit der landwirtschaftlichen Betriebe und des Naturschutzes und eine nachhaltige Sicherung der Naturwerte durch eine extensive, naturverträgliche Grünlandnutzung, so dass nicht nur die eingangs genannten dreistelligen Paarzahlen vom Großen Brachvogel und der Uferschnepfe wieder erreicht und dauerhaft gesichert werden können, sondern auch das Ökosystem Feuchtgrünland, was zu den artenreichsten in Mitteleuropa zählt. Darüber hinaus bieten Bio-Produkte von den Grünländereien aus den Raddeniederungen große ökonomische Potenziale und ermöglichen neue Einkommenschancen für eine ganze Region.

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