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Schluchtwald-Laufkäfer (Carabus irregularis) – Lebensräume und Phänologie einer klimasensitiven Waldart auf der Schwäbischen Alb
Jürgen Trautner und Michael-Andreas Fritze
Der Schluchtwald-Laufkäfer (Carabus irregularis Fabricius, 1792) hat ein kleines, zentraleuropäisch-montanes Verbreitungsgebiet und wurde als sensitiv gegenüber klimatischen Veränderungen bewertet. Deutschland hat in hohem Maße Verantwortlichkeit für seinen Schutz. Aus einer Untersuchung zahlreicher Waldstandorte (n=99) im Biosphärengebiet Schwäbische Alb (Baden-Württemberg) werden aktuelle Daten zu Lebensräumen und zur Phänologie vorgestellt. Ein Großteil der untersuchten Standorte ist Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) zuzurechnen. Die Art ist in den untersuchten Laubwäldern relativ weit verbreitet und relativ stet anzutreffen, allerdings mit klaren Schwerpunkten: Schatthanglagen (Präsenz 56 %; Individuenanteil am Gesamtfang der Art 80%) werden gegenüber Sonnhanglagen (Präsenz 31 %, Individuenanteil 20 %) bevorzugt. Carabus irregularis konnte in 75 % der untersuchten Ahorn-Eschenwälder (n=20) angetroffen werden, in den Buchenwäldern (n=42) wurden 41 % der beprobten Standorte besiedelt, in Edellaubbaum-Steinschutt- und Blockhangwäldern (n=29) 38 %. Xerotherme Eichen-Mischwälder (n=8) waren nicht besiedelt. In den Ahorn-Eschenwäldern, die lediglich einen Anteil von 20 % der untersuchten Standorte ausmachen, konnten 47 % aller insgesamt gefangenen Individuen (n=225) registriert werden. Im Untersuchungsraum und unter den Witterungsbedingungen des Extremjahrs 2019 zeigte sich ein Fangmaximum im April und eine deutliche Fokussierung auf den Zeitraum April bis Juni. In Kombination des überdurchschnittlich warmen Monats April und des unterdurchschnittlich warmen Monats Mai des Jahres 2019 kann die Akzentuierung des Aprils im Aktivitätsgeschehen allerdings anormal sein. Diese Daten können als Vergleichsbasis für spätere Untersuchungen oder für Gegenüberstellungen mit Ergebnissen aus anderen Naturräumen dienen.
Die Langfassung des Beitrages kann hier heruntergeladen werden.
(Bilder von Jürgen Trautner und Michael-Andreas Fritze)
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