Have any questions?
+44 1234 567 890
Sommerdürre lässt Abundanzen phytophager Insekten im Extensiv-Grünland zusammenbrechen
Prof. Dr. T. Fartmann
Extreme Wetterereignisse – wie sommerliche Dürreperioden – zählen zu den besonders offensichtlichen Folgen des Klimawandels. Bislang gibt es aber kaum Arbeiten, die die Auswirkungen von Dürresommern auf phytophage Insekten im Extensiv-Grünland betrachtet haben. In einer aktuellen Studie in der Fachzeitschrift Ecological Entomology wurde der Einfluss von Sommerdürre auf die Abundanzen von Heuschrecken im mageren Grünland (Kalkmagerrasen, mesophiles Grünland) untersucht. Für jeden der beiden Grünlandtypen wurden 27 Probeflächen entlang eines Höhen- und somit Klimagradienten zufällig ausgewählt. Die Sommertemperaturen waren der Schlüsselfaktor, der die Abundanzen der Heuschrecken sowohl in Kalkmagerrasen als auch im mesophilen Grünland bestimmte. Die geringsten Heuschreckendichten wiesen Probeflächen auf, die sich in sommerwarmen, tieferen Lagen mit ausgeprägter Sommerdürre befanden. Mit zunehmender Meereshöhe und abnehmenden Dürreeffekten nahmen die Abundanzen dagegen zu. Basierend auf den Ergebnissen der Studie dürfte die Bedeutung von Dürreereignissen für den Fortbestand der Biozönosen des Extensiv-Grünlandes in Mitteleuropa weiter zunehmen. In den untersuchten Grünland-Ökosystemen kommt insbesondere der Erhöhung der Habitatheterogenität eine entscheidende Bedeutung für die langfristige Erhaltung artenreicher Insektengemeinschaften in Zeiten des Klimawandels zu.
Literatur
Fartmann, T., Brüggeshemke, J., Poniatowski, D., Löffler, F. (2022): Summer drought affects abundance of grassland grasshoppers differentially along an elevation gradient. Ecological Entomology 47: 778–790. Die Langfassung hier: doi.org/10.1111/een.13168
Hier können Sie übrigens den monatlichen E-Mail-Rundbrief bestellen!