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Urwälder, Natur- und Wirtschaftswälder im Kontext von Biodiversitäts- und Klimaschutz
Die Diskussion um die Nutzung von Wäldern im Spannungsfeld von Holzproduktion, ihrem Beitrag zum Klimaschutz und der Verpflichtung zum Schutz der Biodiversität von Waldökosystemen wird mit Schärfe geführt. Ist nur ein genutzter Wald ein guter Wald für Biodiversität und Klimaschutz? Mehr noch: Führt nicht erst eine nachhaltige Nutzung dazu, dass Wälder Schutzwürdigkeit erlangen? In dieser Debatte werden sogar Klimaschutzargumente bemüht, um Anliegen des Biodiversitätsschutzes zu diskreditieren. Manche Argumente basieren auch auf einer fragwürdigen Datenbasis und -interpretation. In der Gemengelage geht es nicht nur um den Umgang mit Forderungen zu mehr Flächenstilllegungen von Wirtschaftswäldern und den Schutz von Naturwäldern in Deutschland, es droht auch der Verlust der letzten großflächigen europäischen temperaten Urwälder, die alle im Karpatenbogen liegen. Ursächliche Faktoren sind die intensive und zunehmende Holznutzung, ein unzureichender politischer Wille und ein zu geringes nationales und europäisches Engagement für den Schutz dieses Weltnaturerbes. Urwälder und Naturwälder sind in den EU-Mitgliedsstaaten auf weniger als 3 % der Gesamtwaldfläche erhalten geblieben; hunderttausende Hektar europäischer Urwälder gingen allein in den vergangenen zehn Jahren verloren.
In einem zweiteiligen Aufsatz in der Zeitschrift Naturschutz & Landschaftsplanung analysiert eine renommierte Autorengruppe um Prof. Dr. Rainer Luick von der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg vergleichend, welche Funktionen Urwälder, Naturwälder und Wirtschaftswälder für die biologische Vielfalt sowie als Senke und Speicher für Kohlenstoff haben können. Der vorliegende erste Teil befasst sich mit dem Vorkommen von Ur- und Naturwäldern in Europa und widerlegt die These, diese könnten keinen wichtigen Beitrag zum Biodiversitätsschutz leisten. Außerdem wird der Beitrag von Urwäldern, Naturwäldern und Wirtschaftswäldern mit dem Klimaschutz vergleichend bewertet. Der vollständige Beitrag ist hier ohne Bezahlschranke einsehbar.
Rainer Luick, Klaus Hennenberg, Christoph Leuschner, Manfred Grossmann, Eckhard Jedicke, Nicolas Schoof &Thomas Waldenspuhl
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