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Wirkung eines temporär vorhandenen Strukturelements in der Landschaft
Johannes Mayer
Es wurde ein Komposthaufen in einer größtenteils offenen Agrarlandschaft im zentralen Baden-Württemberg untersucht, der über einen Zeitraum von ca. 40 Wochen bestand. Die betreffende Fläche wird im Rahmen einer Langzeituntersuchung wöchentlich auf Vögel kontrolliert, womit sowohl für den Zeitraum des Vorhandenseins wie auch für einen vergleichbaren Zeitraum der Vorjahre ein durchgehender Datensatz zu Vögeln vorliegt, auf dessen Basis der Effekt des Komposthaufens auf die lokale Vogeldiversität ermittelt werden konnte. Auf dem Komposthaufen und in dessen Nahbereich wurden 22 Vogelarten in insgesamt 424 Individuen festgestellt. Im Vergleichszeitraum wurden auf derselben Fläche 10 Arten in 48 Individuen nachgewiesen. Von dem Komposthaufen ging also eine deutliche diversitätsfördernde Wirkung auf die lokale Vogelfauna aus, wobei der größte positive Effekt bei den carnivoren und herbivoren Bodenvögeln sowie bei den Ansitzjägern auf Insekten festzustellen war. Es wird allgemein auf die Bedeutung von Sonderstrukturen in der Landschaft, auf die Relevanz von Kompost- und Misthaufen sowie auf deren Vermeidung auf diesen gegenüber empfindlichen Standorten (z. B. auf Eutrophierung) eingegangen.
Anmerkung: Der in diesem Aufsatz aufgezeigte Effekt einer kleinräumigen, punktuellen Struktur ist bei der Bewertung von Bestandserfassungen zu berücksichtigen. Gerade bei einjährigen Untersuchungen kann es sonst zu einer erheblichen Fehlbeurteilung eines Gebietes oder Standortes kommen.
Zur Langfassung des Beitrages hier.
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