Have any questions?
+44 1234 567 890
Nachruf für Wilhelm Bruns

Frank Bludau
Am 20.05. 2025 verstarb im Alter von 86 Jahren Wilhelm Bruns in Hannover/ Laatzen.
Wilhelm war über das Osnabrücker Land hinaus als ein engagierter und leidenschaftlicher Naturschützer bekannt. Geboren am 29.11. 1938 in Niedersachsen bei Celle war er „ein Kind der Südheide“ und schwärmte gerne von den Naturerlebnissen quasi vor der Haustür seines Elternhauses zwischen Celle/Klein-Hehlen und Boye/Entenfang in der Heide.
Nach der Beendigung einer kaufmännischen Lehre trat er in den Polizeidienst ein und zog nach Absolvierung der Polizeischule nach Osnabrück. Im Osnabrücker Land ließ er sich in Bissendorf nieder und gründete eine Familie. Wilhelm engagierte sich über Jahrzehnte in der Bissendorfer Kommunalpolitik, war Vorsitzender von Ausschüssen und des hiesigen Heimatvereins, Naturschutzwart des Niedersächsischen Landeswanderverbandes. Ferner war er Mitglied in der Fachgruppe für Umwelt- und Naturschutz beim Nds. Heimatbund, engagierte sich im AK Heimische Orchideen Nds. und war Mitglied in der Nds. Ornithologischen Vereinigung und im Nabu. Seine vielen Aktivitäten im Amphibien-, Vogel- und Fledermausschutz sowie im Biotoperwerb und der entsprechenden Pflege sind noch immer im Landschaftsbild der Gemeinde Bissendorf lesbar. Maßgeblich wirkte er Ende der 80iger Jahre an der ersten flächendeckenden Biotopkartierung für die wertvollen Bereiche in der Gemeinde mit. Die darin enthaltene Dokumentation incl. der Handlungsempfehlungen können noch heute als Arbeitsgrundlage genutzt werden. Am 16.03.2006 wurde Wilhelm Bruns für sein leidenschaftliches Engagement das Bundesverdienstkreuz in Bissendorf verliehen.
Während der langen schweren Krankheit seiner ersten Frau Inge, welche im Jahr 2018 verstarb, führten Wilhelm und ich Samstags (immer wenn es die Betreuungssituation seiner Frau zuließ) Exkursionen zu den Biotopen in und um Bissendorf durch. Es waren für mich schöne und lehrreiche Stunden, denn Wilhelm war nicht nur ein angenehmer Mensch, er hatte ein umfassendes Wissen von der hiesigen Tier- und Pflanzenwelt und der Kulturgeschichte des Osnabrücker Landes. Er war ein äußerst hilfsbereiter, humorvoller und zuverlässiger Begleiter, der standhaft besonders Positionen des Naturschutzes vertrat, die Auseinandersetzungen nicht scheute, ohne dabei nachtragend zu sein.
Besonders freute es uns, dass Wilhelm noch einmal eine neue Lebenspartnerin fand. Er verkaufte sein Haus in Bissendorf und zog nach Grasdorf, ein Ortsteil von Laatzen. Dort heiratete er Renate Stein und lebte mit ihr bis zu seinem Tod zusammen.
Bei seiner Beisetzung auf dem mit alten Bäumen bestandenen Friedhof an der Ahornstraße in Laatzen sangen bei herrlichem Wetter im Hintergrund die Singdrosseln und der Girlitz und ich weiß, das hätte meinem alten Freund gefallen.
Hier können Sie unseren kostenlosen monatlichen E-Mail-Rundbrief bestellen!